Definition des Honigs

Honig ist ein Nahrungsmittel, das von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten oder aus den Abscheidungen lebender Pflanzenteile ( Honigtau ), hergestellt wird. Bei Nektar handelt es sich dabei um eine Mischung aus Wasser und Zucker, der von den Honigdrüsen Nektarien im Innern der Blüte abgesondert wird.

Die Bienen saugen diesen Nektar mit ihrem Rüssel auf und halten ihn in ihrem Honigmagen vor. Dort wirken die im Speichel der Biene enthaltenen Enzyme. Bienen sammeln auch Honigtau , den sie wie den Nektar in Honig verwandeln. Diese Substanz ist komplexer, denn man erhält sie durch einen Zwischenwirt, meist die Blattlaus.Die Blattlaus sticht die Pflanze an, ernährt sich vom Saft und scheidet den Überschuss in Form von süßen Tröpfchen aus, die an den Blättern haften bleiben.
So werden Blattläuse beherbergende Pflanzen wie Tannen, Fichten, Eichen, Ahorn, Linde, aber auch Getreide, zu wichtigen Honigquellen.

Sei es Nektar oder Honigtau, die Biene verwandelt diese Substanzen, indem sie sie mit ihren Speichelabsonderungen mischt. Innerhalb des Bienenstocks werden sie vielmals von Honigmagen zu Honigmagen und von Wabe zu Wabe weitergereicht. Allmählich reichern sie sich mit biologischen Bestandteilen an, verwandeln sich und konzentrieren sich dank einzigartiger natürlicher chemischer Vorgänge, die es nur bei Bienen gibt.

Danach geht es in den Wachszellen weiter, wo der Honig weiter eingedickt und mit einem Wachsdeckel verschlossen wird.
Von der Wabe bringt der Imker den Honig ins Glas, meist durch Schleudern mit gelinder Wärme bis 40 Grad.Hochwertiger Honig ist nicht wärmegeschädigt. Er hat einen hohen Gehalt an Invertase - ein Enzym - und einen niedrigen Hydroxymethylfurfural-Wert (HMF-Wert). HMF entsteht beim Erhitzen und auch während der Lagerung aus Fructose. Es ist unbedenklich,zeigt aber das Ausmaß der Hitzeeinwirkung an. Der Wassergehalt sollte niedrig sein, damit der Honig nicht anfängt zu gären

Die Jahresproduktion einer Biene lässt sich schwer abschätzen, doch nimmt man an, dass ein Stock mit einer Durchschnittsbevölkerung von 30 000 Bienen 20 bis 30 kg Honig pro Jahr erzeugt. Somit stellt 1kg Honig 200 Arbeitstage der Biene und 40 000 km Flug zu etwa 800 000 Blüten dar.

Honig ist ein reines Naturprodukt , das sich selbst genügt und keinerlei Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel enthält. Das auf den Gläsern angegebene Datum ist ein Anzeichen für Frische; Honig lässt sich mehrere Jahre aufbewahren, ohne sein Aroma und seine ursprünglichen Geschmackseigenschaften zu verlieren. In der europäischen Gesetzgebung genügt das einfache Wort "Honig" auf der Verpackung, um dem Verbraucher einen 100-prozentig natürlichen Ursprung zu garantieren. Die Produktqualität wird darüber hinaus regelmäßig von anerkannten Prüfstellen überwacht.

Der Imker sorgt dafür, daß die Bienen möglichst ganzjährig am gleichen Platz bleiben und sich dort ausreichend mit Pollen und Nektar versorgen können. Standorte bei ökologischen Feldern sind zu bevorzugen und belastete Plätze neben stark gespritzten Obstbaumplantagen zu meiden. So wird verhindert, daß sich Rückstände von Pestiziden in den Körpern der Bienen und im Wachs anreichern. Das Bienenhaus soll aus Naturstoffen bestehen und ohne chemische Reinigungsmittel gesäubert werden. Im Sommer darf, wenn überhaupt, nur Honig zugefüttert werden, im Winter auch Zucker.

Gegen die gefürchtete Varroamilbe, einen Bienenschmarotzer, wird mit organischen Säuren, Kräuterextrakten oder ätherischen Ölen vorgegangen, um die Abwehrkräfte der Tiere zu stärken. Bienenarzneimittel sind verboten. Gentechnik ist selbselbstverständlich tabu.

So wie es viele Lagen im Weinbau gibt, so gibt es nicht nur einen Honig, sondern eine Vielfalt von Honigsorten, die auf die Art der Blüten und das Trachtgebiet zurückzuführen ist.
Blüten und Honigpflanzen scheiden Nektar , aus, Bäume Honigtau , eine süße Substanz, welche von den Bienen aufgesaugt, umgeformt und eingelagert wird.
Sie verleihen jedem Honig den speziellen Geschmack, Stärke, Süße, Farbe, Konsistenz. Deshalb gibt es so viele Honigsorten wie es Blüten und Honigpflanzen gibt.